Nur wer riskiert, zu weit zu gehen, kann überhaupt herausfinden, wie weit er gehen kann.

T.S. Elliot

Manchmal bin ich bin ein „verrückter“ Abenteurer, der verzweifelt verucht, das Unmögliche möglich zu machen. Das Seltsame dabei ist, es klappt manchmal, wie zuletzt bei der deutschen Meisterschaft im 24-Stunden-Ultratrail am 14.10.2022 in Arnsberg (NRW). Wenn allerdings die Vernunft im Alltag herrscht, bin ich ein normaler Mitbürger mit Rechten und Pflichten. Man nennt mich Khalid Ghazi, komme ursprünglich aus Marokko und lebe seit Ewigkeit in Deutschland, nähmlich seit 1990. 

Marokko ist eine Läufernation, auch wenn Fußball unangefochten der Nationalsport ist. Schon als Kind haben mich die Mittel- und Langstrecken immer fasziniert. Als Jugendlicher in den frühen 80er Jahren inspirierte mich ein marokkanischer Außnahmeathlet namens Said Aouita, dessen „Hobby“ als Mittel- und Langstreckler war, Weltrekorde und Siege wie am Fließband zu feiern. Er inspirierte Generationen nach ihm und war mit ein Grund, warum weitere Ausnahmeathleten folgten. Schon früh durfte ich bei Schulmeisterschaften mitmachen und dabei erste Siege Feiern. Irgendwann war die Magie des Fußballs doch zu groß, und so spielte ich einige Jahre Fußball beim damaligen Erstligisten Hilal Nador, bevor ich dann alles aufgab, um mich dem Studium zuerst in Marokko und anschließend in Deutschland zu widmen. Erst 2002, in der Altersklasse M35, entdeckte ich die Laufferei wieder und bin setdem immer noch aktiv, allerdings mit gebremstem Enthusiasmus. Meine erfolgreichste und schönste Zeit verbrachte ich bei TUSEM Essen, wo viele Freundschaften entstanden sind. Aus beruflichen Gründen musste diese schöne Phase 2010 leider zu Ende gehen, als es mich nach Garmisch-Partenkirchen zog. Seit 2016 bin ich wieder im Ruhrpott zu Hause und laufe bei gelegentlichen Wettkämpfen seitdem unter dem fiktiven Vereinsnamen „NunaTuti Herne“. Nuna und Tuti sind Kosenamen meiner beiden Töchter Lamia (Nuna) und Salma (Tuti).

Früher standen Siege, gute Platzierungen, perönliche Rekorde und vor allem sportlicher Ehrgeiz im Vordergrund. Irgendwann waren die vielen Pokale und die zahllosen Medaillen Anlass für „philosophische“ Diskussionen zu Hause, bei denen ich überzeugende, „aristotelische“ Argumente liefern musste, um die „Queen“ zu Hause davon zu überzeugen, dass diese Auszeichnungen wertvolle Erinnerungen sind und gehören somit nicht in den Keller. „Her Majesty“ ging schon längst als Siegerin aus diesen „philosophischen“ Auseinandersetzungen hervor und die Lehren Aristoteles nutzten mir nichts. Die Pokale und die Medaillen sind im Keller begraben. Heute laufe ich in erster Linie, um mich fit zu halten, und wenn es gelegentlich ein Wettkampf sein muss, dann versuche ich diesen für einen guten Zweck zu nutzen, dabei gilt es: je länger desto besser. Ich fühle mich sehr glücklich, wenn ich das Leiden eines Menschen irgendwo und irgenwie mit meinem sportlichen Engagement ein bisschen lindere. Ich laufe gerne für Menschen, die vor Krankheiten, Armut, Krieg oder Naturkatastrophen nicht weglaufen können.

  • 2021: 6-Stunden-Lauf als Sololauf (coronabedingt) am Kemnader See in Bochum für krebskranke Kinder (Erlös: 7.000,00 €)
  • 2020: 6-Stunden-Lauf als Sololauf (coronabedingt) am Kemnader See in Bochum zur Unterstützung einiger Fälle, die von der Pandemie hat betroffen waren (Erlös: 3.500,00 €)
  • 2019: 6-Stunden-Lauf in Herne zur Unterstützung der Vereinsarbeit des IKV Bochum e.V. (Erlös: 3.700,00 €)

 

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